Sturmfahrplan: So zieht Orkan “Joshua” über Deutschland

Das Orkantief “Joshua” – international auch als “Benjamin” bekannt – zieht derzeit über den Ärmelkanal nach Deutschland. Dabei drohen bis Freitag, 24. Oktober, regional Sturm- bis Orkanböen.
Erste Sturmsituation mit der Kaltfront
“Joshua” ist kein klassisches Tief. Es ist eine sogenannte “Shapiro-Keyser-Zyklone”, bei der die Kaltfront nicht in Kontakt mit der Warmfront kommt. Dies machte die Vorhersage in den vergangenen Tagen etwas komplizierter.
Die Kaltfront zieht bereits in den Morgenstunden des Donnerstags, 23. Oktober, über den Südwesten Deutschlands und sorgt dort für Sturmböen bis 80 km/h, oberhalb 400 bis 500 m auch für schwere Sturm- bis Orkanböen zwischen 90 und 120 km/h. Des Weiteren sind dort einzelne Gewitter zu erwarten.
Hauptwindfeld im Westen und an der Nordsee
Tief “Joshua” hat ein ausgeprägtes Hauptwindfeld nahe des Tiefdruckkerns. Dieses trifft am Donnerstagmittag auf Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, schwächt sich über dem westlichen Niedersachsen etwas ab und nimmt in der Nacht zum Freitag, 24. Oktober, über der Nordsee wieder Fahrt auf. Dabei drohen Sturm-, vereinzelt auch schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h bis ins Tiefland. In den Bergen, wie der Eifel, dem Rothaargebirge, Westerwald und durchaus auch dem Harz, drohen orkanartige Böen und Orkanböen zwischen 110 und 130 km/h. In exponierten Gipfellagen sind schwere Orkanböen bis 150 km/h denkbar.
An der Nordseeküste gibt es den Höhepunkt erst zum Freitagvormittag. Auch hier kann es Böen um 125 km/h und damit volle Orkanstärke geben.
