Hurrikan “Gabrielle” auf Europa-Kurs
Der tropische Wirbelsturm “Gabrielle” zieht derzeit im Nordatlantik mit Kurs auf die Azoren und Portugal. Dabei drohen regional heftige Unwetter. Wie außergewöhnlich ist diese Zugbahn?
Mit tropischen Wirbelstürmen wird in den meisten Regionen Europas nicht gerechnet. Dabei kommen Hurrikans nahezu jährlich in die Nähe Europas. Selbst im Mittelmeer gibt es ab und zu tropische Tiefdruckgebiete, die man – wenn sie zum Sturm heranwachsen – auch “Medicane” nennt. In der Nacht zum Freitag, 26. September, zieht der Hurrikan “Gabrielle” auf die Azoren zu und erreicht diese zur zweiten Nachthälfte. Er kann zu diesem Zeitpunkt als Kategorie-4-Hurrikan (von maximal 5) klassifiziert werden.
Schwere Orkanböen auf den zentralen Azoren – auch portugiesisches Festland betroffen
Vor allen Dingen die Inseln Faial, Pico, Sao Jorge, Graciosa und Terceira sind von schweren Orkanböen betroffen. An der Spitze können diese 140 bis 160, auf Gipfeln wie dem Ponta do Pico sogar über 200 km/h betragen. Am Samstag, 27. September, trifft das Tief als tropischer Sturm auf die Küste Portugals; dann allerdings “nur” noch mit Sturmböen von weniger als 90 km/h.
Eine außergewöhnliche Lage?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich ein Hurrikan auch mal zu den Azoren verirrt. Auch die portugiesische Küste hat schon das ein oder andere tropische Tief erlebt. Etwas seltener ist dagegen die Intensität, die dieser tropische Wirbelsturm aufweist, während er zwischen die Inseln Flores und Faial zieht. Auf dem offenen Meer können nämlich Böen von etwa 210 bis 220 km/h auftreten, was der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Skala entspricht.
Auswirkungen auf Deutschland
Der Hurrikan hat wenig Einfluss auf das Wettergeschehen in Deutschland. Er stirbt im Laufe des Wochenendes mangels Energiezufuhr an der portugiesischen Westküste.
